Die Keltenschmiede von Schiessentobel ist ein echtes Kulturgut und Dokument der Geschichte, des Lebens sowie des Handwerks.

 

„Nägel mit Köpfen“ machen lautet ein altes Sprichwort.

Wenn man Nägel mit Köpfen macht, gelingt einem etwas besonders gut.

Bereits die Kelten machten schon Nägel mit Köpfen. Unter Anleitung eines Schmiedemeisters, kann man in der Keltenschmiede zu Schiessentobel seinen eigenen Keltennagel fertigen.

 

 

Die Keltenschmiede mit seiner reizvollen Umgebung, kann aber auch zur eigenen Ideenschmiede werden.

 

Bio-Hotel Schießentobel in Seeham

Naturverbundenheit, Handwerkskunst, Keltisches Bewusstsein, Erfindergeist und Handeln, dies erlebt man alles beim Besuch dieser Keltenschmiede.

 

Nun aber zur Geschichte und damit zum Ursprung des Biodorfes Seeham sowie unserer Bio-Heu-Region.

Die Epoche der Eisenzeit (um 800 bis 15. v. Chr.) verdankt ihren Namen dem neuen Werkstoff Eisen. Anfangs wurden mit dem neuen Werkstoff Bronzegegenstände verziert, später dann Waffen geschmiedet.

 

 

Danach fand das Eisen auch für Werkzeuge und Geräte wie Sicheln, Pflugscharen, Hämmer, Feilen, Zangen und Scheren Verwendung. Schlussendlich wurde aus Eisen auch Schmuck hergestellt.

 

 

Beim „ferrum noricum“ (norisches Eisen) handelt es sich um Eisen, dass mit einem speziellen Härteverfahren behandelt wurde. So war es härter, als anderes Eisen zu dieser Zeit. Das Wissen um dieses Verfahren wurde spezielle den Norikern zugeschrieben.

Im keltischen „Königreich Noricum“ (ab 170 v. Chr.) zählte das „norische Eisen“ neben Salz, Wolle, Pferden und Gold zu den beliebtesten Exportgütern.

In Europa wird die Eisenverarbeitung mit den Kelten verbunden.

 

Dingliche Reste, die man mit der keltischen Kultur in Verbindung bringen kann, gibt es aus der Zeit um 800 v. Chr. in Süddeutschland und in den östlichen Alpen.

Wertvolle Grabbeigaben künden von der Entstehung einer Oberschicht. In den letzten 300 Jahren v. Chr. erlebte das keltische Europa große Veränderungen.

 

Das Münzwesen kam auf, Staaten begannen sich zu formen und große Siedlungen“Oppida“ wurden gegründet. Das Opidum von Manching in Oberbayern entwickelte sich von einer kleinen Siedlung zur größten Stadt dieser Region. Die Stadt Manching wurde von 7 km langen Wällen und Holzwänden geschützt.

Die Holzwände von Manching wurden von unzähligen Eisennägeln (schätzungsweise 300 Tonnen) zusammengehalten. Auch gab es damals bereits Nägel für Türbeschläge im Hausbau und Flügelkopfnägel zur Befestigung von Dachschindeln.

Jetzt im 21. Jhdt. ist es möglich, in der Keltenschmiede zu Schiessentobel so einen Nagel selbst zu schmieden und damit ein Stück Kulturgeschichte mit nach Hause zu nehmen.

 

Quellennachweis: Vom alten Handwerk, 1925 – 1931. Von Nägeln und Nagelschmiede in Hamburg Altona. Historische Sozialkunde 3/2008

„Die Kelten in Europa“

Das Wort Kelten ist ein Sammelbegriff für viele Stämme, die in Mitteleuropa lebten. Sie verband eine gemeinsame Sprachgruppe, sowie ähnliche Kulturen.

 

Beispiele einiger Stämme:

Die „Alaunen“ besiedelten das Salzburger Alpenvorland bis zum Chiemsee.

Die „Boier“ besiedelten Böhmen mit Hauptsitz Zarvist in der Nähe von Prag.

Die „Videliker“ besiedelten den Raum Ingoldstadt mit Hauptsitz Manching.

 

Derzeitiger Stand der Forschung ist nach G. Schwenzer tatsächlich, dass das Ursprungsland keltischer Kultur den Raum Österreich, Süddeutschland und Schweiz umfasste, von wo sie sich im Laufe der Jahrhunderte über weite Teile Europas bis nach England, Irland und Kleinasien ausbreitete.

 

Könnt ihr euch dass vorstellen, wir am Haunsberg, das Biodorf Seeham und die ganze Bio-Heu-Region als Ursprungsland der Kelten.

Heute sind wir Vorbild für nachhaltige, biologische Wirtschaftsweise für ganz Europa und das Biodorf Seeham ist Vorzeige Beispiel für die Biostädte Europas wie Mailand, Paris, München, Wien, Nürnberg und viele andere. Hier der Beitrag Biodorf Seeham als Vorbild für Europa

Das Königreich Noricum

Bei Noricum handelt es sich um ein Gebiet, welches den größten Teil des heutigen Österreich und Teile Sloweniens, Bayerns, Ungarns und Italien einnahm.

Noricum leitet sich vom Namen des keltischen Stammes der Norici ab, welche wohl die mächtigste Gruppe dieses Gebietes waren. Außerdem bewohnten wahrscheinlich noch 13 weitere keltische Stämme dieses Gebiet.

Im Jahr 170 v. Chr. wurde ein „hospitum publikum mit Rom geschlossen. Dies ist eine Art Freundschaftsvertrag. Er gewährleistete die Sicherheit und den Schutz von Reisenden und Händlern. Dieser Freundschaftsvertrag basierte wahrscheinlich auf wirtschaftlichen Interessen. Er hatte ca. 170 Jahre Bestand.

Fest steht, nach G. Schwenzer, dass dieses Bündnissystem tatsächlich von einer Art König regiert wurde, also ein Königreich war.

Es schien rege Handelsbeziehungen zwischen Römern und Norikern, sowie darüber hinaus auch zu Gebieten nördlich der Donau gegeben zu haben.

Wein, feine Keramik, sowie Glas und allgemeine Handelsgüter aus dem Süden fanden bei der norischen Oberschicht Anklang, während Salz, Wolle, Pferde sowie das heiß begehrte „ferrum noricum“ (das norische Eisen) und später auch Gold zu den norischen Exportgütern gehörten.

Ein Beispiel für die europäische Vernetzung ist die berühmte Schnabelkanne vom Dürnberg, welche nach etruskischem Vorbild gearbeitet wurde.

 

Am Anfang der Annexion 15 v. Chr. wurde wahrscheinlich auch Noricum unter römische Kontrolle gebracht.

Quellennachweis: SCHWENZER Gerrit 2008, „Die Kelten in Österreich – Noricum“. Die Kelten – angenommen unsere Ahnen, Sozialkunde – Geschichte – Fachdidaktik – Politische Bildung 03/2008 Wien.

Nach dem spannenden und interessanten Ausflug in der Geschichte, wieder zurück zur Gegenwart und der Keltenschmiede von Schiessentobel.

 

Die Schmiede – Werkzeuge wie Hämmer, Zangen und Nageleisen wurden der Keltenschmiede von Franz Lechner als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

 

Sie stammen von der Lechner Schmiede in Ausserwall. Die Chronik dazu ist in der Keltenschmiede nachzulesen.

 

 

Zu verdanken ist diese Keltenschmiede und die Zusammenstellung der Schautafeln über die Geschichte unserer Ahnen und Vorfahren der Kelten in unserer Region sowie in Europa vor allem Hermann Rosenstatter sen. und Hermann Rosenstatter jun.

Organisation der Schautafeln: IG – Teufelsgraben, Paul Herbst

 

 

Persönliche Anmerkung zur Keltenschmiede

Es ist für mich sehr interessant, wenn man erfährt, dass 300 v. Chr. nicht nur die Kelten hier Nägel geschmiedet haben. Dazu auch noch geschichtlich belegt, hat jeder Besucher die Möglichkeit, ein Stück Jahrtausend alter Kultur mit nach Hause zu nehmen.

Tradition, Geschichte, Gastfreundfreundschaft, Kultur, Genuss, Handwerk und herrliche Natur vereinigen sich hier zu einem wunderbaren Ganzen.